Geschichte der Wildmanufaktur
Vor ca. 2 Jahren hat sich Herr Ralf Dunkes (Geschäftsführer eines mittelständischen Maschinenbauunternehmens der Umformtechnik mit über 50-jähriger Geschichte) dazu entschlossen, einen separaten Geschäftszweig aufzubauen. Bereits einige Jahre zuvor wurde dies in einem anderen Bereich der Dienstleistung erfolgreich praktiziert. Grundsätzlich soll dieser Geschäftszweig in der Größe einer Manufaktur betrieben werden. D.h. die handwerklichen Fähigkeiten stehen absolut im Vordergrund. Der neue Geschäftszweig trägt den Namen „Wildmanufaktur Gosbach“. Die gedankliche Umsetzung der Idee zur Gründung der Manufaktur erfolgte im Jahre 2010. Aufgrund einer EU-Richtlinie dürfen Gehegehalter in nicht zertifizierten Räumen nur für den Eigenverbauch oder minimalen Verkauf im Freundeskreis schlachten und ver- markten. Nachdem die Familie Dunkes bereits seit über 20 Jahren eine Damwildhirschzucht be- treibt, stand man vor der Entscheidung, entweder die Größe der Herde deutlich auf Eigenverbrauch zu reduzieren oder den Schritt zum zertifizierten Wildverarbeitungs-betrieb zu wagen. Dass eine gewisse Affinität zum Wildtier und der Natur vorlag, hat wesentlich zur Ent- scheidung beigetragen. Durch die aktive Mithilfe des Veterinäramtes und den zuständigen behördlichen Ämtern wurde dieses Projekt dann im Laufe von 2 Jahren positiv umgesetzt. Schlussendlich hatte man dann die EU-Zertifizierung erhalten. Die Zulassung bedeutet, dass eigenes Gehegewild, wie auch Wild von Gehegen mit Status „frei lebendes Wild und absolut frei lebendes Wild“ verarbeitet werden darf. Parallel mit der Umsetzung dieses Schrittes zum Aufbau dieses Geschäftszweiges (im neudeutschen spricht man von einem Start-Up-Unternehmen), begann man mit der Suche nach einem Mitarbeiterteam. Letztendlich hat man sich für einen handwerklich begabten jungen Mann entschieden, dessen Stärken und Affinität ebenfalls im Bereich der Wildverarbeitung liegt. Herr Andreas König ist seit der 1. Stunde der praktische Mann im Team der Wildmanu- faktur. Sein Aufgabenfeld ist sehr umfangreich und anspruchsvoll. Nicht nur die hand- werklichen Fähigkeiten ein schmackhaftes und natürliches Produkt fertigen zu können sind vorhanden, sondern auch jederzeit abrufbar. Ein persönlicher Einsatz in allen Be- reichen, von der Annahme und Auswahl des Wildes über die Verarbeitung, bis letztlich zum Verkauf des Produktes auf lokalen Wochenmärkten, über lokale Hofläden, Direkt- vermarktung an Endkunden, Weihnachtsmärkte, usw., sind vorhanden. Der persönliche Kontakt ist uns sehr wichtig, damit wir auf die Kundenwünsche sofort reagieren können.
Durch ständige Teilnahme an Leistungswettbewerben wird das Produkt von externen Stellen bewertet und ggf. mit Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet. Diese Prüfungen sind ein Beweis für unsere Qualität. Wir haben uns im Team verpflichtet, die wesentlichen Grundsätze und die Achtung der Würde der Tiere und der Natur, die Nachhaltigkeit sowie die höchstmögliche Ver- arbeitungsqualität einzuhalten. Dies geht grundsätzlich zu Lasten eines Wachstums, wie es üblicherweise in der industriellen Verarbeitung und bei der Massentierhaltung geprägt ist. Das Schlagwort „Tierwohl“ ist nach unserer Auffassung und Maßstab kein Diskussions-punkt, da wir zum Einen in unserem Gehege, im Sinne einer Massentierhaltung, nicht betroffen sind und zum anderen das Gehege jederzeit von außen eingesehen werden kann – „Glasnost“ pur. Freilebendes Wild von Wiesen, Wald und Flur, welches zu 95 % verarbeitet wird, ist von dieser Thematik grundsätzlich nicht betroffen. Rückblickend auf die letzten 12 Monate können wir stolz behaupten, dass unsere Produkte bzw. unsere Dienstleistungen von unseren Kunden gerne und überzeugend angenommen werden. Die Zahl der Kunden, welche sich für unsere Produktvielfalt entscheiden, wächst ständig. Die nächsten 3 – 5 Jahre sind weitere Investitionen geplant. Zu unserem sehr modern gehaltenen Verkaufswagen, welcher auf dem höchsten Stand der lebensmittelrechtlichen Vorschriften konzipiert wurde, ist bereits ein Imbißwagen dazu gekommen. Seinen ersten Einsatz auf einem ländlichen „Reitturnier“ hat er hinter sich ge- bracht und weitere Kunden konnten dadurch gewonnen werden. In Kürze wird ein weiteres Teammitglied für den Bereich „Wochenmarkt“ und „Imbiß“ hinzukommen, damit die Nachfrage bedient werden kann. Wir werden in Intervallen über die weitere Geschichte der Wildmanufaktur berichten.